Seltene Erden
Die dunkle Seite der Hightech-Metalle
Jahrtausende lang schlummerten sie in der Erde vor sich hin, niemand ahnte, dass es sie überhaupt gab. Als sie schließlich entdeckt wurden, zeigten sie ein so seltsames Verhalten, dass man sie dort ließ, wo sie waren: in der Erde. Sie verschwanden wieder aus dem Bewusstsein der Menschheit, bis eine technische Revolution die Welt erschütterte: Smartphones, Flachbildschirme, Hybridautos und Windturbinen – all diese Dinge brauchen ganz dringend: Seltene Erden. Die Elemente mit dem mysteriösen Namen wurden dank ihrer faszinierenden Eigenschaften zu Shootingstars des Periodensystems, mit rasant steigenden Preisen auf dem Weltmarkt. Heute funktioniert ohne Seltene Erden fast nichts mehr in unserem täglichen Leben. Doch sie haben auch eine dunkle Seite: Der Abbau der Seltenen Erden verschmutzt die Umwelt, erzeugt radioaktiven Müll, zerstört Landschaften. Die Seltenen Erden umklammern uns mit ihrem eisernen Griff, aber auf ihre Vorteile will niemand mehr verzichten. Deshalb forschen Wissenschaftler weltweit nach Möglichkeiten, die problematischen Mineralien in unseren Lieblingsprodukten zu ersetzen, sie intelligent zu recyceln und sauberer zu fördern. Unsere Wissenschaftsdokumentation führt uns rund um den Globus: Nach China, dem Weltmarkführer in der Förderung der Seltenen Erden, wo man aber auch mit den größten Umweltverschmutzungen zu kämpfen hat. In die USA, wo in Kalifornien gerade die drittgrößte Seltenerd-Mine der Welt wiedereröffnet wurde – mit neuester Technik und höchsten Umweltstandards. In Deutschland und Österreich besuchen wir Weiterverarbeiter und Anwender von Seltenen Erden, die uns die Komplexität ihrer Prozesse und Produkte zeigen. Wissenschaftler in europäischen und amerikanischen Forschungslabors weihen uns ein in ihre neuesten Ergebnisse bei Substitution und Recycling. Ein deutsch-französisches Forschungsschiff birgt Manganknollen vom 4000m tiefen Meeresboden im Pazifik – eine alternative Seltenerdquelle? Die Umsetzung wird an der Jacobs University in Bremen erforscht. Und wir begleiten eine Probebohrung nach Seltenen Erden in Sachsen, wo schon bald eine Mine entstehen könnte, in der kein radioaktiver Abfall anfällt.
ZDF / ARTE – 2013 – 52 Min.
Awards: Hauptpreis Wissenschaft und Technik, Ekotopfilm Bratislava, Ekofilm Brno, Nature Film Festival Matsalu, International Science Film Festival Athen, Life Sciences Film Festival Prag, Academia Film Olomouc Tschechien, Science Film Festival Bangkok – Ecofilmprize
Kamera: Christian Schidlowski, Sun Shaoguang, Danny Vincent
Ton: Carolin Neubauer
Schnitt: Christian Schidlowski
Musik: Nils Kacirek
Recherche: China: Gemila Li
Redaktion: Ann-Christin Hornberger, ZDF